MOON GARDEN
Deutschlandpremiere
USA 2022
96 Min.
Regie: Ryan Stevens Harris
Drehbuch: Ryan Stevens Harris
Mit: Augie Duke, Brionne Davis, Haven Lee Harris
Kontakt: Oscilloscope Records
FSK: nicht geprüft
Auch wenn MOON GARDEN im Zuge seiner internationalen Festivalscreenings oft und gerne als US-Indie-Variante von PAN’S LABYRINTH bezeichnet wurde, so kommt dieser Vergleich doch arg reduktiv daher. Denn was der hier u.a. als Regisseur, Drehbuchautor, Cutter und ausführender Produzent auftretende Ryan Steven Harris mit seinem DIY-Debüt auf die Beine gestellt hat, ist vor allem audiovisuell ein Hochgenuss.
Doch zunächst zur Handlung: Das einst traute Heim der fünfjährigen Emma ist schon lange kein heimeliger Ort der Obhut mehr. Eines Abends kommt es in Folge eines Streits zwischen den Eltern zur Tragödie. Emma fällt nach einem schweren Sturz ins Koma und erwacht in einer so düsteren wie faszinierenden Traumwelt. Ausgestattet mit einem alten Transistorradio, über das sie die Stimme ihrer Mutter hören kann, macht sie sich auf den langen Weg zurück nach Hause.
Komplett ohne CGI, mit ausschließlich handgemachten Effekten und auf auf abgelaufenem 35mm-Filmmaterial gefilmt, verwirklichte Ryan Steven Harris über mehrere Jahre hinweg sein absolutes Herzensprojekt. Die bildgewaltige Fabel mit großartigem Soundtrack und einer überzeugenden Hauptdarstellerin ist der beste Beweis dafür, dass auch heute noch beeindruckende Fantasywerke ganz ohne computergenerierte Effekte möglich sind.
Ein astreiner Geheimtipp, den man wirklich auf der großen Leinwand genießen sollte.